Der deutsche Kolonialismus und seine Folgen wurden in Deutschland lange Zeit ignoriert. Doch die anhaltenden Interventionen aus der Zivilgesellschaft haben einen Prozess in Gang gesetzt. Das Denkzeichen wird sich mit dem Kolonialismus als einer wesentlichen Grundlage des Nord-Süd-Verhältnisses künstlerisch auseinandersetzen und eine dekoloniale Perspektive einnehmen. Mit dem Denkzeichen wird ein breites Publikum, unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung, Wohnort – sowohl Berliner*innen als auch Tourist*innen – zur Auseinandersetzung mit dekolonialen Fragen eingeladen. Das Hauptaugenmerk des Projektes Dekoloniales Denkzeichen ist die Ausschreibung für eine künstlerische Reflektion, die sich mit der Entwicklungszusammenarbeit, dem Einfluss sowohl weißer als auch diasporisch-migrantischer NROs und den kolonialen, postkolonialen und neokolonialen Kontinuitäten und Machtasymetrien beschäftigt. Das Berlin Global Village existiert als Ort in diesem Spannungsfeld. Mit der Schaffung des Denkzeichens und der Offenlegung der damit verbundenen Dynamik soll einem diskursiven, ästhetischen und künstlerischen Denkort Raum geben werden.
Die Wahl des umzusetzenden Kunstwerks wurde von einem Gremium aus Expert*innen getroffen. Diese internationale Jury hat in einem zweisprachigen, anonymisierten Verfahren in zwei Phasen zum Dekolonialen Denkzeichen gefunden:
In der 1. Phase wurden die registrierten Teilnehmer*innen aufgefordert, eine künstlerische Idee in Form einer Skizze verbunden mit konzeptionellen Überlegungen einzureichen. Es wurde kein ausgearbeiteter Entwurf oder technische Details erwartet. 20 dieser Ideen wurden dann zur 2. Phase zugelassen.
In der 2. Phase wurden die Kunstschaffenden aufgefordert ihre Ideen in einer detaillierten Ausarbeitung des Entwurfs zur Realisierung weiterzuentwickeln. Alle Kunstschaffenden der 2. Wettbewerbsphase erhalten eine Aufwandsentschädigung. Aus den Projektpräsentationen der 2. Phase wählte die Jury einen Beitrag aus. Dieser Entwurf wird das Dekoloniale Denkzeichen des Berlin Global Village.
Dabei werden Wettbewerb, Begleit- und Vermittlungsprogramm mit 750.000 Euro von der Bundesregierung via Die Beauftragte der Bundesregierung für Kunst und Medien (BKM) finanziert. Für die Realisierung des Kunstwerks stehen weiteren 750.000 Euro vom Land Berlin via Die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SenKultGZ) zur Verfügung.
Mehr über die Meilensteine des Wettbewerbs
07.05.23 | Anmeldefrist zur Teilnahme der Künstler*innen |
13.08.23 | Abgabe Entwürfe (1. Phase) |
16./17.09.23 | Jury Sitzung (1. Phase) |
18.09.23 | Benachrichtigung der Teilnehmenden (2. Phase) |
31.10.23 | |
07.01.24 | Abgabefrist der konkreten Entwürfe (2. Phase) |
27.01.24 | Jury Sitzung (2. Phase) |
26.04.24 | |
15.11.24 | Das Kunstwerk ist öffentlich zugänglich |
Das Berlin Global Village als Träger der Projekts Dekoloniales Denkzeichen hat für die Umsetzung und Koordination von Wettbewerb, Begleit- und Bildungsprogramm, sowie Realisation ein Team zusammengestellt. Wir freuen uns, auf die Expertisen der folgenden Mitarbeiter*innen bauen zu können:
Wir sind sehr froh, über die Unterstützung der Externen Koordination, die im Laufe des Wettbwerbs viele entscheidende Arbeitsschritte übernommen hat. Sie garantierte unter anderem die notwendige Anonymität der Wettbewerbsteilnehmenden während des Auswahlprozesses. Herzlichen Dank für die angenehme Zusammenarbeit: