Das Dekoloniale Denkzeichen EarthNest wurde feierlich eröffnet

Ein historischer Tag für Berlin

Am 14. November 2024 hat das Berlin Global Village Geschichte geschrieben: Mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie wurde das Dekoloniale Denkzeichen EarthNest eröffnet. Ein historischer Moment, denn es ist der erste Gedenkort Berlins, der dekolonialen Widerstand ins Zentrum rückt. Geschaffen von The Lockward Collective, lädt das Kunstwerk zur Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit und den Auswirkungen bis heute ein. 


Die feierliche Eröffnung des EarthNest


Die Eröffnung begann am Nachmittag mit einer rituellen Eröffnungszeremonie, die von Dwight Fransman durchgeführt wurde sowie der offiziellen Übergabe des Kunstwerks an die Gesellschafter*innen des Berlin Global Village.  


Im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst erwartete die rund 300 geladenen Gäste anschließend ein festliches Abendprogramm. Durch den Abend führte die Moderatorin Johara Sarhan


Armin Massing, Geschäftsführer des Berlin Global Village, betonte zu Beginn, warum der internationale Kunstwettbewerb für ein Dekoloniales Denkzeichen ausgelobt wurde: „Aus unserer Sicht ist es nicht möglich, sich heute mit globaler Nord-Süd-Politik zu beschäftigen, ohne sich mit der kolonialen Vergangenheit und ihren Kontinuitäten zu beschäftigen. Ohne Dekolonisierung ist eine global gerechte Entwicklung nicht denkbar.“

 

Angelina Jellesen, Projektleiterin des Dekolonialen Denkzeichens bedankte sich bei den Anwesenden für die jahrelange Unterstützung dieses herausfordernden Projekts: „Ihr alle hier im Saal seid dafür verantwortlich, dass es dieses Denkzeichen heute gibt.“ 


Konrad Schmidt-Werthern, stellvertretender Leitendender Beamter bei der Staatsministerin für Kultur und Medien, gratulierte den Künstler*innen von The Lockward Collektive und machte deutlich: „Ich bin überzeugt, das Dekoloniale Denkzeichen wird einen wichtigen Beitrag zur Auseinandersetzung mit unserer kolonialen Vergangenheit und ihren Folgen für die Gegenwart leisten.“ 


Auch Sarah Wedl-Wilson, Staatssekretärin bei der Senatskulturverwaltung, würdigte das Denkzeichen und betonte den Aufbruch in eine neue Ära der Erinnerungskultur: „Das EarthNest ist ein kraftvolles Symbol für eine neue Erinnerungskultur in unserer Stadt. Berlin übernimmt damit eine Vorreiterrolle in der Dekolonisierung des öffentlichen Raums.“ 


Akinola Famson, Vorstand des Afrika-Rats Berlin-Brandenburg und Vertreter der Gesellschafter*innen des Berlin Global Village, ging in seiner Keynote auf die Relevanz des Projekts für die Diaspora-Communities ein: „Das EarthNest ist ein lebendiges Denkzeichen, das Menschen zusammenbringt und den dekolonialen Dialog fördert. Es ist ein Meilenstein für die Diaspora-Communities und schafft einen Raum, der zum Nachdenken anregt und das Thema Dekolonisierung der Nord-Süd-Beziehungen langfristig in Berlin verankert.“


Einblicke in die Entstehung des Denkzeichens
Die Entstehungsgeschichte des Dekolonialen Denkzeichens – von der ursprünglichen Idee über die Ausrichtung eines internationalen Kunstwettbewerbs bis hin zur Realisierung des tatsächlichen Kunstwerk – ist bislang einzigartig. Joshua Kantara von Kantara Productions zeigte einen Videotrailer, der einen ersten filmischen Einblick in den Dokumentationsfilm über den Kunstwettbewerb bot. Parallel wurden Bilder des Fotografen Sedat Mehder gezeigt, der das Projekt Dekoloniales Denkzeichen von Beginn an fotografisch begleitet hat.


Im weiteren Verlauf teilten Maria Linares, Künstlerin und stellvertretende Jury-Vorsitzende, Akinola Famson sowie Armin Massing ihre Erfahrungen zur kreativen und organisatorischen Entwicklung des Projekts. Maria Linares betonte dabei die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus dem Globalen Süden und berichtete, wie im Rahmen der Jury-Arbeit immer wieder auch die eigenen Perspektiven hinterfragt werden mussten. 


patricia Kaersenhout, eine der Künstler*innen von The Lockward Collective und Gewinner*in des Kunstwettbewerbs, gab im Interview Einblicke in ihre Vision hinter dem EarthNest. Sie sprach über die Inspirationen und Konzepte, die das EarthNest geprägt haben, und reflektierte über ihre Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mit Communities aus ehemals kolonialisierten Ländern. kaersenhout hofft, dass das EarthNest den Besucher*innen als ein Ort dient, der zu einem nachhaltigen Austausch über koloniale Wunden und ihre Verarbeitung anregt. Sie selbst habe durch die Teilnahme am Wettbewerb wertvolle Impulse für ihre künstlerische Arbeit gewonnen.


Ein Abend voller Musik und lebendiger Begegnungen


Nach dem Programmteil ging es über in den inoffiziellen Teil mit inspirierenden Gesprächen und Begegnungen. Bei Sekt und Snacks kamen die Gäste in den Austausch, während DJane SANNI EST mit ihrem DJ-Set für ausgelassene Stimmung sorgte. 


Ein dauerhaftes Zeichen des Gedenkens und des Austauschs


EarthNest ist kein traditionelles Denkmal. Es ist ein Ort, der zu einem lebendigen Dialog über Dekolonisierung einlädt. Die Eröffnungsfeier bot den Gäst*innen die Möglichkeit, das Denkzeichen als ein Symbol für Dialog, Begegnung und Heilung zu begreifen. 


Seit dem 15. November, dem 140. Jahrestag der sogenannten Berliner „Kongo-Konferenz“, bei der sich die europäischen Kolonialmächte anmaßten, den afrikanischen Kontinent unter sich aufzuteilen, ist das Dekoloniale Denkzeichen zwischen den Gebäuden des Berlin Global Village öffentlich zugänglich.

 

Besucher*innen sind herzlich eingeladen, das EarthNest zu besuchen. Mit einer Audioreihe können sie den vom Künstlerkollektiv gesammelten Geschichten und Erfahrungen aus Communities ehemaliger Kolonien zuhören. Der Zugriff erfolgt über die Webseite des Dekolonialen Denkzeichens unter „Geschichten“.


Filmische Eindrücke von der Feier finden sich auf unserem YouTube Kanal und auf Instagram. 

 

Fotos von Sedat Mehder. 

 

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