Weltfriedensdienst e.V.
Start:
So bald wie möglich
Bewerbungsschluss:
16. November 2025
Kontakt:
Bewerbung bitte an: bolivia@wfd.de cc allenberg@wfd.de
Fragen zum Bewerbungsprozess bitte an: mardanova@wfd.de
Im Programm Ziviler Friedensdienst (ZFD) suchen
wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
ZFD Fachkraft für Bolivien (m/w/d)
Standort: Potosí, Bolivien
Als ZFD Fachkraft beraten Sie die Partnerorganisation Investigación Social y Asesoramiento
Legal Potosí (ISALP) in Bolivien im Projekt „K‘acha
Kausakunapaq – Para que vivamos todos en armonía”.
ISALP ist eine erfahrene NGO, die sich seit über 35 Jahren für Gerechtigkeit, Teilhabe
und die Stärkung marginalisierter Bevölkerungsgruppen im Department Potosí einsetzt.
Über 70 Prozent der Bevölkerung des Departments sind
indigen; die Quechua-Kultur und -Sprache spielen eine große Rolle. ISALP fördert eine Friedenskultur, indem es besonderes Augenmerk auf
indigenes Wissen und Traditionen legt, wie das Modelo de Vida del Ayllu der
indigenen Gemeinschaften.
Sie arbeiten als
beratende integrierte Friedensfachkraft im Rahmen des ZFD-Programms
„Konflikttransformation und Stärkung der Friedenskultur im Süden Boliviens“,
das der Weltfriedensdienst seit 2015 mit ISALP und zwei weiteren Partnerorganisationen
umsetzt. Gemeinsam mit dem vierköpfigen Projektteam von ISALP begleiten sie den
gesamten Projektzyklus und beraten ISALP und verschiedene Zielgruppen – darunter
das ehrenamtliche Multiplikator*innen-Netzwerk Voluntarios de Paz, öffentliche
Institutionen, Bildungseinrichtungen, indigene Organisationen, Frauenverbände, andere
NGO und Kooperativen – zu Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung (ZKB).
Künftige Schwerpunkte der
Zusammenarbeit fokussieren vor allem Umwelt- und Ressourcenkonflikte
(Environmental Peacebuilding) sowie Frauenrechte und Gewaltprävention.
Besonders im Bereich Umwelt- und Ressourcenkonflikte wünscht sich ISALP
fachliche Unterstützung.
Als Teil des WFD-Teams in
Bolivien, das aus bis zu fünf ZFD-Fachkräften und einer Landeskoordination in
Sucre besteht, beteiligen Sie sich außerdem situativ an
organisationsübergreifenden Aktivitäten auf Programmebene.
Weitere Informationen zu
unserem ZFD-Programm in Bolivien finden Sie hier.
Ihre Aufgaben
- Als integrierte Fachkraft
arbeiten Sie eng mit dem Team von ISALP zusammen und bringen Ihr Fachwissen in
die Umsetzung und Weiterentwicklung des Projekts ein.Sie analysieren den
Fortbildungsbedarf von ISALP und weiteren Akteur*innen im Department Potosí zu
Inhalten und Methoden der zivilen Konfliktbearbeitung (ZKB).
- Sie entwickeln
Fortbildungsformate und -materialien (Curricula, Trainingsunterlagen) und führen
gemeinsam mit lokalen Kolleg*innen und externen Honorarkräften Trainings und
Workshops durch.
- Sie beraten ISALP bei der
Analyse, Begleitung und Transformation insbesondere umweltbezogener Konflikte –
von partizipativen Konfliktanalysen bis zur Umsetzung dialog- und
mediationsorientierter Ansätze.
- Sie entwickeln
bedarfsorientierte Beratungs- und Trainingsangebote zu weiteren methodischen
Themen wie Wissensmanagement, Organisationsentwicklung, Strategiebildung und
Konfliktsensibilität.
- Sie systematisieren
Projekterfahrungen und Lessons Learned und tragen so zur Wissenssicherung und
Weiterentwicklung des Projekts bei.
- Sie stimmen sich eng mit
der Landeskoordination, den weiteren Fachkräften und Partnerorganisationen des
Weltfriedensdienstes in Bolivien ab.
- Sie unterstützen
punktuell die Finanzbuchhaltung und Berichterstattung gemäß WFD-/BMZ-Vorgaben.
- Sie leisten Beiträge zur
projektbezogenen Öffentlichkeitsarbeit des Weltfriedensdienstes in Deutschland.
Das
bringen Sie mit
- Sie verfügen über einen relevanten
Studienabschluss und Zusatzqualifikationen oder Weiterbildungen im Bereich der
zivilen Konfliktbearbeitung (ZKB).
- Sie haben mindestens zwei
Jahre Berufserfahrung, vorzugsweise in der ZKB, Entwicklungszusammenarbeit, im
Umwelt- und Ressourcenschutz oder in der Förderung von
Geschlechtergerechtigkeit.
- Sie haben Erfahrung in
der Anwendung von Methoden der ZKB in der Praxis, gerne im Umgang mit
sozioökologischen Konflikten in ländlichen Regionen.
- Sie verfügen über
Erfahrungen in der Konzeption und Durchführung von Trainings, Workshops und
Unterrichtsmaterialien – auch in digitalen Formaten.
- Sie verfügen über
Kenntnisse in Projektplanung, Monitoring, Evaluation und Lernprozessen (PMEL) und
wenden diese aus partizipativer Perspektive an.
- Sie bringen idealerweise Kenntnisse
in methodischen Bereichen wie Wissensmanagement, Organisationsentwicklung,
Strategiebildung und Konfliktsensibilität („Do No Harm“) mit.
- Sie haben idealerweise
Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit und in der Nutzung sozialer Medien sowie
Interesse an digitalen Werkzeugen und KI-basierten Tools.
- Sie haben Erfahrung in
der Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen, vorzugsweise in
interkulturellen Teams und Auslandskontexten.
- Sie verfügen über
Arbeitserfahrung in Lateinamerika, idealerweise in der Zusammenarbeit mit
indigenen Bevölkerungsgruppen im andinen Hochland.
- Sie bringen eine
respektvolle, kultursensible Haltung mit und kommunizieren proaktiv über
kulturelle, generationelle und geschlechtliche Unterschiede hinweg.
- Sie sind flexibel,
teamfähig und verfügen über gute Fähigkeiten zur Selbstreflexion und
Selbstorganisation.
- Sie verfügen über gute
Spanischkenntnisse in Wort und Schrift, Kenntnisse in Quechua sind von Vorteil
bzw. Sie sind bereit, diese im Rahmen von Fortbildungen zu erwerben.
- Sie sind bereit zu
regelmäßigen Dienstreisen in ländliche Regionen des andinen Altiplano.
- Sie besitzen einen
PKW-Führerschein; Fahrpraxis im Gelände ist von Vorteil.
Standortinformation
- Ihr Arbeits- und Wohnort
ist Potosí, eine traditionsreiche Kolonial-, Bergbau- und Universitätsstadt auf
etwa 4.000 Metern Höhe im andinen Hochland gelegen. Gleichzeitig liegt Potosí
abseits der Zentren des Landes, vor allem La Paz und Santa Cruz, und bietet
keine nennenswerte internationale Community.
- Das Klima ist trocken und
kühl, mit starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht: tagsüber
meist angenehm, nachts oft kalt.
- Die Gesundheitsversorgung
übernehmen örtliche Fachärzte. Für umfassendere medizinische Betreuung bietet
sich Sucre an, etwa drei Stunden entfernt und über gut ausgebaute Straßen
erreichbar. Die dortige Versorgung entspricht nicht den in Europa üblichen
Standards.
- Einkäufe des täglichen
Bedarfs lassen sich vor Ort erledigen. Für ein breiteres Angebot empfiehlt sich
ebenfalls Sucre.
- Potosí ist über gut
ausgebaute Straßen mit anderen Landesteilen verbunden. Regelmäßige
Busverbindungen, nationale Flüge ab Sucre und internationale Verbindungen ab
Santa Cruz und La Paz sichern die Mobilität.
- Schulsituation: Es gibt
Grund- und weiterführende Schulen, jedoch keine internationale Schule vor Ort.
Wir
bieten Ihnen
- Einen Entwicklungshelfer*innen-Vertrag
nach Entwicklungshelfer-Gesetz (EhfG) für zwei Jahre mit umfassenden
Sozialleistungen und Perspektive auf Verlängerung (Unterhaltsleistungen
für Fachkräfte)
- Ein inhaltlich anspruchsvolles
Arbeitsfeld in einem zukunftsweisenden Friedensförderungsprogramm, das partnerschaftlich,
gewaltfrei und machtsensibel gestaltet wird, und einen abwechslungsreichen, gestaltbaren
Arbeitsplatz in einer lokalen Organisation
- Engagierte und kompetente
Kolleg*innen in der Partnerorganisation, im WFD-Team in Bolivien und in der
WFD-Geschäftsstelle in Berlin
- Eine Vorbereitungsphase in
Deutschland (bis zu drei Monate) mit ergänzenden Qualifizierungsmöglichkeiten
- Die Möglichkeit zu
Coaching / Supervision und Fortbildung während der Auslandstätigkeit
- Unterstützung bei der
beruflichen Wiedereingliederung nach der Auslandstätigkeit im Rahmen der
Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste e.V. (AGdD)
Wir sind eine kollegial
geführte Organisation und legen Wert auf eine wertschätzende,
empathische und kooperative Arbeitsatmosphäre. Vielfalt ist uns wichtig. Daher
freuen wir uns über qualifizierte Bewerbungen von allen Personen, unabhängig
von Geschlecht, Konfession oder Herkunft und gewährleisten die berufliche
Gleichstellung von Frauen und Männern. Wir laden insbesondere auch Menschen mit
Migrationshintergrund ein, sich zu bewerben. Aufgrund der Bestimmungen des deutschen
Entwicklungshelfer-Gesetzes können wir nur Bewerbungen von Bürger*innen der EU
und der Schweiz berücksichtigen.
Wenn wir Ihr Interesse
geweckt haben, senden Sie bitte Ihre Bewerbung (Motivationsschreiben,
Lebenslauf, relevante Zeugnisse und Referenzen) in einem PDF-Dokument (max. 5
MB) unter Angabe Ihrer Verfügbarkeit bis zum 16.11.2025 mit dem Betreff: „Bewerbung
ISALP, Bolivien“ an bolivia@wfd.de und in Kopie an allenberg@wfd.de.
Bitte geben Sie auch an, wie Sie von der Ausschreibung erfahren haben. Bei
inhaltlichen Fragen zur Stelle wenden Sie sich bitte ebenfalls an diese beiden
Adressen. Bei Fragen zu Vertragsinhalten wenden Sie sich bitte an unseren
Referentin für Internationale Fachkräfte, Annika Mardanova: mardanova@wfd.de. Die Vorstellungsgespräche finden
voraussichtlich Ende der 48. Kalenderwoche statt. Wir freuen uns auf Ihre
Bewerbung und hoffen, Sie bald in unserem Team begrüßen zu dürfen!
Weltfriedensdienst
e.V.
Konflikte
partnerschaftlich und gewaltfrei bearbeiten
Seit 1959 arbeiten wir
mit Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Südamerika zusammen. Gemeinsam
schaffen wir eine Zukunft, in der Menschen selbstbestimmt leben, frei von Armut
und Gewalt. Wir unterstützen benachteiligte Menschen dabei, Konflikte friedlich
zu bearbeiten und sich für eine gerechte Nutzung von Ressourcen starkzumachen.
Wir teilen Wissen,
fördern Fähigkeiten und stellen finanzielle Mittel bereit – partnerschaftlich
und nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. In Deutschland setzen wir uns
für die Anliegen unserer Partnerorganisationen ein, werben für nachhaltiges
Handeln und gewinnen Unterstützer*innen, die sich mit uns für Frieden und
Gerechtigkeit engagieren. Wir sind politisch und konfessionell unabhängig, gehören
zu den sieben Entsendediensten in Deutschland und führen Projekte des Zivilen
Friedensdienstes (ZFD) durch.
Unser Profil finden Sie hier.
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Friedensfachkraft im Entwicklungsdienst erfahren Sie hier.